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Moonwatcher: A Personal Odyssey 

Hans Pfleiderer • März 25, 2024

Privatvorstellung 23. 3. 2024 - Guerilla-House-Screening @ Zebrakino in Konstanz

Wenn es Euch gefallen hat, dann schreibt bitte etwas! Danke

Vorwort:

Guten Tag, meine lieben Freunde, ich bin sehr stolz darauf, Euch heute diesen Film zu zeigen. Erst einmal möchte ich denen danken, die eine lange Anfahrt in Kauf nahmen, diesen Film zu sehen. Dieser Film wird heute zum 3. Mal weltweit gezeigt, und zwar mit der Intension, meinen Protagonisten eine Stimme zu geben. Dies ist nicht mein Film, sondern die Arbeit von vielen Individuen, die an der Produktion und Fertigstellung beteiligt waren. Weil es ein sehr persönliches Porträt von Dan Richter und seinen Weggefährten geworden ist, freut es mich ganz besonders, Dan Richter und seinen Freunden und Familienmitgliedern auf diese Weise erneut zu begegnen. Sie sprechen von Themen, die mich persönlich zutiefst berühren. Dieser Film versucht, ohne Klischees auszukommen und durch die Offenheit und Ehrlichkeit seiner Protagonisten hervorzustechen. Ich erzähle hier nicht die Geschichte eines armen Jungen, der in zerrütteten sozialen Verhältnissen aufwuchs und mit Gewalt in Berührung kam, was ihn in die Drogensucht und Isolation trieb. Es taucht auch keine Fee auf, die ihm den magischen Schlüssel in die Hand drückt, um aus seinem Gefängnis zu entkommen. So eine Geschichte wäre in Hollywood bestimmt gut angekommen. Aber weit gefehlt! Ich bin ein Insider, der 12 Jahre in Amerika lebte und die meiste Zeit davon in Hollywood als Filmschaffender arbeitete. Mir wurde Dan Richter durch meinen Agenten John Dunnicliff vorgestellt und bei einem Mittagessen erzählte er mir ein paar illustre Anekdoten, die gut für ein Celebrity-Porträt von ProSieben hätten herhalten können. Aber ich ging ganz bewusst einen anderen Weg, gefolgt von einem Grundsatz, der „film trouve“ heißt . Das bedeutet, dass ich mich, ohne zu wissen, was ich finden würde, auf die Suche machen würde. Dabei ist das Porträt eines Mannes entstanden, der in privilegierten, bourgeoisen Verhältnissen als Sohn eines bekannten New Yorker Cartoonisten und Intellektuellen aufwuchs und von klein auf lernte, seinen eigenen Kopf zu haben und für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Dabei wurde er, sehr typisch für die späten 40er und 50er Jahre, in denen er als Teenager aufwuchs, vom vorherrschenden Existentialismus, „einer philosophischen Theorie oder Haltung, die die Existenz des Individuums als freies und sich selbst bestimmendes Wesen betont“, infiziert und traf mitunter radikale, nicht immer glückliche Lebensentscheidungen, die ihn zwar durch seine Zusammenarbeit mit Stanley Kubrick in die Höhen des internationalen Filmolymps führten, aber angetrieben von diesen literarischen Ideen seiner Generation, die sich mit den Grenzen des Daseins beschäftigten wie z.B. Jean-Paul Sartre, Aldous Huxley, Timothy Leary und Alan Ginsberg, in die Tiefen des New Yorker Drogenmilieus abstieg. Da kam er schlußendlich zu seiner Erleuchtung. Diese möchte ich Euch nicht länger vorenthalten. Film ab!

Nachwort:

Dan Richter war nicht nur eine Schlüsselfigur der Filmgeschichte, sondern auch eine emblematische Figur der Hippie-Generation. Der 1939 geborene Richter war in seinem Lebenslauf eng mit den kulturellen Umwälzungen und sozialen Bewegungen der 1960er und 1970er Jahre verwoben, was ihn zu einem wichtigen Vertreter dieser Ära machte. Richters Engagement für die Kunst begann mit seiner Leidenschaft für die Performance und seinen frühen Erfahrungen im Avantgarde-Theater. Sein Weg als Tänzer und Schauspieler führte ihn zu einigen der einflussreichsten Persönlichkeiten dieser Zeit, darunter Andy Warhol und Jack Kerouac, dessen Schriften der Beat-Generation die entstehende Gegenkultur stark beeinflussten.

Seinen bedeutendsten Beitrag zur kulturellen Landschaft leistete Richter jedoch durch seine Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Stanley Kubrick bei dem bahnbrechenden Science-Fiction-Film "2001: Odyssee im Weltraum". In der Rolle des Moonwatcher, des rätselhaften und ursprünglichen Anführers der Eröffnungssequenz des Films, hinterließ Richters Darstellung bei Publikum und Kritikern gleichermaßen einen unauslöschlichen Eindruck. Seine Darstellung des Urmenschen, der auf den Monolithen trifft, zeigte nicht nur seine Körperlichkeit, sondern auch seine Fähigkeit, das Wesen der Evolution selbst zu verkörpern.

Neben seiner bahnbrechenden Arbeit im Bereich des Kinos und seiner Verkörperung des Geistes der Hippie-Generation in ihrem Streben nach persönlicher Freiheit, spiritueller Erforschung und sozialem Wandel spielte Dan Richter eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer der ikonischsten Figuren dieser Ära: John Lennon. Richters Verbindung zu Lennon und Yoko Ono ging über eine bloße Bekanntschaft hinaus; er wohnte mit dem berühmten Paar zusammen und förderte ein kreatives Umfeld, in dem Ideen gediehen und Grenzen verschoben wurden. Richters Einfluss auf Lennon ging über die Grenzen des traditionellen Rockstars hinaus und führte ihn zu einer tieferen Erkundung seiner künstlerischen Identität. Als Lennon seine Solokarriere begann, diente Richter ihm als Vertrauter und Mitarbeiter, der ihn ermutigte, neue Ausdrucksformen zu finden und die Grenzen der populären Musik zu überschreiten. Gemeinsam navigierten sie durch das unbekannte Territorium von Lennons künstlerischer Entwicklung und ebneten den Weg für seinen Wandel vom Rockstar zum Universalkünstler. Durch ihre Partnerschaft half Richter, die Landschaft der zeitgenössischen Musik und Kultur zu formen, und hinterließ eine unauslöschliche Spur sowohl in Lennons Vermächtnis als auch im breiteren kulturellen Gefüge der Epoche. Wie viele seiner Zeitgenossen vertrat er einen alternativen Lebensstil, experimentierte mit bewusstseinsverändernden Substanzen und suchte nach gemeinschaftlichen Lebenserfahrungen.

Sein ganzes Leben lang blieb Richter den Idealen der Gegenkulturbewegung verbunden und setzte sich für Frieden, Umweltschutz und künstlerischen Ausdruck ein. In seinen späteren Jahren war er in verschiedenen kreativen Bereichen tätig, darunter als Autor, Regisseur und Lehrer. Er steht als Symbol für eine Ära, die sich durch die Ablehnung von Konventionen, die Bereitschaft zum Experimentieren und den festen Glauben an die Kraft der individuellen und kollektiven Veränderung auszeichnet. Sein Vermächtnis als Künstler und Repräsentant der Hippie-Generation wirkt weiter und erinnert uns an das anhaltende Streben nach Authentizität, Freiheit und menschlicher Verbundenheit, das diese Ära prägte.

Bitte schreibe mir einen Kommentar, wenn du dabei warst oder mehr über weitere Filmvorführungen erfahren möchtest.

If you liked the movie, please, write something. Much appreciated.

Prologue:

Good afternoon, my dear friends, I am very proud to show you this movie today. First of all, I would like to thank those who traveled a long way to see this film. This movie is being shown for the 3rd time worldwide today with the intention of giving my protagonists a voice. This is not my movie, but the work of many individuals who were involved in its production and completion. Because it has become a very personal portrait of Dan Richter and his companions, I am particularly pleased to meet Dan Richter and his friends and family members again today in this way. They talk about topics that touch me personally. This film tries to do without clichés and to stand out through the openness and honesty of its protagonists. I am not telling the story of a poor boy who grew up in broken social circumstances and came into contact with violence, which drove him into drug addiction and isolation. Nor does a fairy appear at the pivotal moment in the script who hands him the magic key to escape his prison. A story like this would certainly caught Hollywood’s attention. But far from it! I'm an insider who lived in America for 12 years and spent most of that time working in Hollywood as a filmmaker. I was introduced to Dan Richter by my agent John Dunnicliff and over lunch Dan told me a few illustrious anecdotes that could have made for a private network celebrity featurette. But I deliberately took a different path, following a principle called "film trouve". This means that I would set out on a search without knowing what I would find. The result is a portrait of a man who grew up in privileged, bourgeois circumstances as the son of a well-known New York cartoonist and intellectual and learned from an early age to have a mind of his own and make decisions for himself. In the process, very typical of the late 40s and throughout the 50s in which he grew up as a teenager, he was influenced by the prevailing existentialism, " a philosophical theory or attitude that emphasizes the existence of the individual as a free and self-determining being “. As a result he sometimes made radical, not always happy life decisions. That led him fortunately to the heights of the international film Olympus through his collaboration with Stanley Kubrick. But driven by those literary ideas of his generation, that were concerned with the limits of existence, such as Jean-Paul Sartre, Aldous Huxley, and Alan Ginsberg, he descended into the foul mud of the New York drug underground. There he finally had his apotheosis. I don't want to keep this from you any longer. Enjoy the movie!

Epilogue:

Dan Richter was not only a pivotal figure in the history of cinema but also an emblematic figure of the Hippie Generation. Born in 1939, Richter's life trajectory intertwined with the cultural upheavals and social movements of the 1960s and 1970s, making him a quintessential representative of the era. Richter's involvement in the arts began with his passion for performance and his early experiences in avant-garde theater. His journey as a dancer and actor led him to cross paths with some of the most influential figures of the time, including Andy Warhol and Jack Kerouac, whose Beat Generation writings greatly influenced the emerging counterculture.

However, Richter's most significant contribution to the cultural landscape came through his collaboration with filmmaker Stanley Kubrick on the landmark science fiction film "2001: A Space Odyssey." In the role of Moonwatcher, the enigmatic and primal leader of the film's opening sequence, Richter's performance left an indelible mark on audiences and critics alike. His portrayal of the proto-human encountering the monolith showcased not only his physicality but also his ability to embody the essence of evolution itself.

In addition to his groundbreaking work in cinema and his embodiment of the spirit of the Hippie Generation in its quest for personal freedom, spiritual exploration, and social change, Dan Richter played a significant role in shaping the trajectory of one of the era's most iconic figures: John Lennon. Richter's connection with Lennon and Yoko Ono extended beyond mere acquaintance; he shared living quarters with the renowned couple, fostering a creative environment where ideas flourished and boundaries were pushed. Richter's influence on Lennon went beyond the confines of traditional rock stardom, guiding him towards a deeper exploration of his artistic identity. As Lennon embarked on his solo career, Richter served as a confidant and collaborator, encouraging him to embrace new forms of expression and transcend the confines of popular music. Together, they navigated the uncharted territory of Lennon's artistic evolution, paving the way for his transformation from rockstar to universal artist. Through their partnership, Richter helped shape the landscape of contemporary music and culture, leaving an indelible mark on both Lennon's legacy and the broader cultural tapestry of the era. Like many of his contemporaries, he embraced alternative lifestyles, experimented with mind-altering substances, and sought communal living experiences.

Throughout his life, Richter remained deeply connected to the ideals of the counterculture movement, advocating for peace, environmentalism, and artistic expression. His later years saw him involved in various creative endeavors, including writing, directing, and teaching. He stands as a symbol of an era defined by its rejection of convention, its embrace of experimentation, and its fervent belief in the power of individual and collective transformation. His legacy as both an artist and a representative of the Hippie Generation continues to resonate, reminding us of the enduring quest for authenticity, freedom, and human connection that defined the era.

Please write me a comment if you were there or would like to know more about future screenings.

Schreibkram - paperwork

von Hans Pfleiderer 08 Apr., 2024
In der faszinierenden Welt der Lyrik eröffnet der vorliegende Gedichtband der preisgekrönten Berliner Schriftstellerin Rike Scheffler neue Horizonte. Dieses Werk ist kein gewöhnlicher Gedichtband; es fordert, verblüfft und belohnt seine Leserinnen und Leser auf eine Weise, die so ungewöhnlich ist wie seine Autorin. Schefflers Sprache entfaltet sich nicht sofort in ihrer vollen Pracht. Stattdessen verbirgt sie sich zunächst hinter einer Fassade aus Symbolen, Bildern und Rätseln, die beim ersten Lesen Widerstand und Befremden hervorrufen können. Doch dieser anfängliche Unverstand lädt zu einer tieferen Auseinandersetzung ein, zu einer Reise, auf der man die nuancierte Schönheit und Sensibilität ihrer Verse entdeckt. Dieser Gedichtband ist mehr als nur eine Sammlung von Gedichten; er ist ein interaktives Erlebnis. Durch ein ungewöhnliches Layout und die Einbindung von farbigen Bildern, die der Leserschaft die Freiheit lassen, sie an vorgesehenen Stellen einzukleben oder nach eigenem Ermessen im Buch zu verteilen, wird ein einzigartiger Dialog zwischen Text und LeserInnen, zwischen Dichterin und Welt geschaffen. Rike Scheffler fordert uns auf, nicht nur passive Konsumenten ihrer Worte zu sein, sondern aktive Teilnehmer an der Gestaltung des Leseerlebnisses. Indem wir physisch in das Buch eingreifen, nehmen wir nicht nur von seinem Inhalt Besitz, sondern lassen auch seine Essenz von uns Besitz ergreifen. Ein Blick auf die Rückseite des Einbandes gibt die Inhaltsangabe preis und skizziert in sieben Kapiteln die Sammlung von Gedichten, die sich über verschiedene Zeiträume erstrecken. Jedes Gedicht oder Gruppierung ist von der Gegenwart bis in die ferne Zukunft einem bestimmten Zeitraum zugeordnet. 1 to do wird als zeitloses Gedicht präsentiert, während 2 kleine Energien und 3 Wasser werden, Wal auf das späte 20. Jahrhundert bzw. das erste Jahrzehnt des 3. Jahrtausends verweisen. 4 bergen und 5 vom doppelten Tod behandeln zukünftige Zeiträume wie 2100 bis 2127 bzw. das Jahr 2143. 6 Ankunft, pastell wird auf etwa 2210 datiert, während 7 Rituale in einer unbestimmten Zeit nach 2300 verortet wird. Diese Kompilation von Gedichten bietet einen Einblick in historische Perioden und Zukunftsvisionen, die in poetischer Form erkundet werden. Am Anfang der Kapitel werden Zitate von namhaften VertreterInnen von Literatur, Feminismus, Wissenschaft, Aktivismus, und Kunst vorangestellt. Das erste Kapitel wird durch ein Zitat der Afro-Amerikanischen Künstlerin und Essayistin Renee Gladman aus Atlanta, Georgia eröffnet: „The sentence is at once a map of where we have gone and where we wish to go.“ Hier wird vermittelt, dass Karten mehr als geografische Darstellungen sind. Sie symbolisieren und leiten unsere Lebensreisen, indem sie vergan gene Erfahrungen mit zukünftigen Zielen verknüpfen und sowohl unsere persönlichen als auch kollektiven Geschichten und Ambitionen reflektieren. Vergangenheit und Zukunft sind miteinander verbunden, wobei unsere Erfahrungen und Handlungen unsere zukünftigen Bestrebungen beeinflussen. Nun zum ersten Gedicht:
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